Was ist THC und wie wirkt es?
THC ist die Abkürzung für Tetrahydrocannabinol.
Es entsteht, wenn die saure Form, das sogenannte THC-a durch Hitze, Luft oder Licht in THC umgewandelt wird.
THC ist das Cannabinoid, welches am längsten bekannt ist. Wie die meisten Cannabis-Kenner und Liebhaber wahrscheinlich wissen, ist THC am meisten für seine psychoaktive Wirkung bekannt. Es ist für das High und die beliebte und seit Jahrtausenden bekannte und genutzte psychoaktive Wirkung verantwortlich. Doch THC zählt nach Ansicht renommierter Cannabisforscher nicht nur zu dem wirkungsreichsten Molekül, das der Mensch in Bezug auf seine Gesundheit kennt, sondern auch zu einem der vielversprechendsten Wirkstoffe, die die Medizin kennt. Unser Körper ist geradezu für die Aufnahme und Nutzung von THC angelegt, ganz natürlich durch das körpereigene Cannabinoidsystem!
THC verstärkt das sensorische Empfinden (hören, sehen, Wahrnehmung von Farben…) und gibt ein Gefühl von allgemeinem Wohlbefinden. Es öffnet zudem auch die feinstofflichen Antennen, um an Wissen und Eingebungen zu gelangen. THC kann außerdem starke Gefühle von Euphorie und mentaler Fokusiertheit auslösen und die Kreativität sowie den Erkenntnisgewinn auf ungeahnte Weite steigern. Während Δ9-THC das häufigste Cannabinoid in den meisten getrockneten Cannabisblüten ist, ist es bei weitem nicht das einzige.
Δ9-THC ist das Cannabinoid, das auch für die berühmten „Fressattacken“ verantwortlich ist, die jeder Cannabis-Nutzer kennt. Erstaunlicherweise wird das Cannabinoid THCv erforscht als ein Appetitzügler. THC ist das Ergebnis der THCa-Decarboxylierung. THCa verliert Kohlenstoffmoleküle und wird dadurch zum psychoaktiven und vielseitig wirksamen THC.
Wo kann THC zum Einsatz kommen?
Bei Magersucht, wie der Anorexia Nervosa, hat sich THC in Studien als hilfreich bei der Umkehrung der Gewichtsabnahme im Zusammenhang mit der Erkrankung gezeigt. Hier darf die psychische Kompenente nicht außer Acht gelassen werden, denn Magersucht ist meist das Ergebnis schwerer Traumata, die eben auch das körperliche und psychische Selbstempfinden stark ind Mitleidenschaft ziehen. Die Wirkung zeigte sich sowohl bei Mäusen als auch bei Menschen. Selbst die synthetischen Cannabinoide Dronabinol und Marinol konnten helfen, den Gewichtsverlust zu reduzieren und den gesunden Appetit zu fördern.
Beim Cannabinoid THC wurde als erstes eine krebsbekämpfende Wirkung erkannt. Es konnte gezeigt werden, dass es das Wachstum bestimmter Krebszellen stoppen und sie in einigen Fällen auch zum Schrumpfen bringen kann. Die genaue Wirkungsweise und Hintergründe sind noch nicht vollständig erforscht.
Siehe auch: www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21412227
Die Fähigkeit von THC, Tumore in Tiermodellen zu bekämpfen, ist tatsächlich unglaublich. THC war das erste Cannabinoid, bei dem ein Effekt in der Bekämpfung von Krebszellen festgestellt werden konnte. Bislang sind die vollständige Wirkung und die Zusammenhänge auch hierbei noch nicht vollständig verstanden.
Der Veteran Krebsforscher Donald Tashkin stellte in der größten kontrollierten Studie seiner Art fest, dass das tägliche Rauchen von THC-reichem Cannabis zu weniger Krebsfällen fühhrt als in der allgemeinen Bevölkerung der Nichtraucher. Jede Form von Verbrennung und Rauchen erzeugt krebserregende Stoffe. Das Cannabinoid THC scheint allerdings so mächtige und schützende Effekte zu besitzen, welche (sogar beim Rauchen von Cannabis) die Entstehung von Krebs zu verhindern imstande sind, als durch das Rauchen ausgelöst wird. Quelle: www.washingtonpost.com/wp- dyn/content/article/2006/05/25/AR2006052501729.html
Zusätzlich hat das Cannabinoid andere beeindruckende therapeutische Vorteile. THC ist eine starke entzündungshemmende Substanz. Entzündungen sind verantwortlich für eine ganze Reihe von modernen Krankheiten. Manche Forscher oder Mediziner beschäftigen sich sogar schwerpunktmüßig mit den Auswirkungen dieser lange Zeit unentdeckten bzw. nicht spürbaren Mikro-Entzündungen im Körper. Autoimmunkrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen sind gesundheitliche Probleme, bei denen Entzündung eine große Rolle spielen. Das Cannabinoid THC gehört zu den am stärksten entzündungshemmenden Cannabinoiden, so als wäre es seine ganz eigene Natur. Daher wirkt es bei einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen.
WARUM helfen Cannabinoide, so wie THC oder CBD, bei so vielen unterschiedlichen Erkrankungen?
Cannabinoide wie THC induzieren Schlaf. Gleichzeitig verlängern sie auch die Zeit im Tiefschlaf. Tiefschlaf geschieht im dritten und vierten Schlafzyklus. Im Tiefschlaf regeneriert sich der Körper und repariert sich selbst. Das Immunsystem wird in gewisser Weise neu aufgeladen.
Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen zeigt die Behandlung mit THC vielversprechende Perspektiven und scheint die Art und Weise wie Nerven funktionieren zu ändern. Besonders bei neuropathischen Schmerzen konnten gute Erfolge durch den Einsatz von THC erreicht werden. Eine aktuelle Studie hat herausgefunden, dass THC das Schmerzempfinden ändert und Schmerz erträglicher macht. Es scheint weniger wie ein klassisches Schmerzmittel zu wirken, das die Menge der gefühlten Schmerzen reduziert. Viel mehr erhöht es scheinbar die Schmerztoleranz eines Individuums.
Robert Randall, der erste medizinische Cannabispatient in der amerikanischen Geschichte, und der Mann, der für die Verabschiedung des föderalen medizinischen Cannabisprogramms in den USA verantwortlich war, wurde in den 70er-Jahren mit THC-reichem Cannabis behandelt, um den intraokularen Druck in den Augen zu verbessern. Er bekam Cannabis bis zu seinem Tod 2001. Ein Jahr nachdem Randall starb wurde eine Studie durchgefühhrt, bei der Cannabinoid-Rezeptoren in den Augen gefunden wurden. Dies wiederum lieferte einen Hinweise auf die Wirksamkeit von THC bei Glaukom.
THC hat zahlreiche medizinische Nutzen und wird deswegen mittlerweile bei vielen Erkrankungen eingesetzt. Hier sind einige Beispiele:
• Alzheimer
• Neuropathische Schmerzen
• Chronische Schmerzen
• Multiple Sklerose
• Parkinson-Krankheit
• PTSD
• Krebs
• Morbus Crohn
Allgemeine therapeutische Effekte von THC:
schmerzlindernd
neuroprotektiv
entzündungshemmend
unterdrückt Muskelkrämpfe
hemmt das Wachstum von Krebszellen
stimuliert den Appetit und das Geschmacksempfinden
- es schärft die Sinne auch dahingehend, was jetzt im Moment hilfreich und gut für den Körper ist (u.a. über den Appetit!)
entkrampfend
- entspannend
Allgemein zu THC
Tetrahydrocannabinol ist ein Wirkstoff der Cannabis-Pflanze – also ein Cannabinoid. Es gibt über 80 Cannabinoide Wirkstoffe. Diese Substanzen treten in verschiedenen Anteilen in unterschiedlichen Hanf-Pflanzen auf. Jedoch ist vor allem THC der Hauptträger der psychoaktiven Wirkung von Cannabis. Da THC der Hauptwirkstoff des Rausches bzw. der berauschenden Wirkung der Cannabis-Pflanze ist, sind ist der Anbau von Hanfpflanzen mit einem hohen THC-Anteil in der EU verboten.
Wie genau wirkt THC? Ist das bei jedem gleich?
Wenn THC mit den Cannabinoid-Rezeptoren in unseren Körpern interagiert, bewirkt dies eine Vielzahl an Effekten. Diese können ebenso kurz- wie auch langfristiger Natur sein.
An dieser Stelle ist es wichtig anzumerken, dass der Wirkstoff THC den konsumierenden Menschen auf sehr unterschiedliche Weise beeinflussen kann. Während Tetrahydrocannabinol auf manche Menschen beruhigend wirken mag, kann es bei anderen hingegen Ängste und Panik auslösen. Ähnlich macht es den ein oder anderen Konsumenten schläfrig, während andere davon hingegen nervös und ruhelos werden.
In der Forschung ist man sich relativ uneinig darüber, was diese unterschiedlichen Wirkungen und Auswirkungen von Tetrahydrocannabinol erzeugt. Sie könnten einerseits sowohl von der individuellen Körperchemie herrühren oder andererseits von unterschiedlichen THC-Konzentrationen abhängen. Es ist aber auch möglich, dass eine Wechselwirkung mit anderen Cannabinoiden zu Varianzen führen kann.
Kurzfristige spürbare Effekte von THC nach Konsum eines Tetrahydrocannabinol-haltigen Produktes können sein:
- Freude bis Euphorie
- Entspannung
- Beruhigung
- Hunger
- Schmerzlinderung
- Schläfrigkeit
- Trockenheit des Mundes
- erhöhte Herzfrequenz
- gerötete Augen
- verstärkte Sinneswahrnehmungen
- witziger oder genialer Einfallsreichtum